Corona als Brandbeschleuniger der Unternehmenstransformation

November 2020

Der Aufschwung beginnt bekanntlich im Kopf. Gerade jetzt – am hoffentlich tiefsten Punkt der Corona-Krise – können charismatische Führungspersönlichkeiten und starke Managementteams einen Unterschied ausmachen. Sie können das Ruder in die Hand nehmen und ihren von negativen Schlagzeilen beeinflussten Mitarbeitern eine Perspektive aufzeigen. Dabei reicht der makroökonomische Verweis auf einen V-, W-, U- oder L-förmigen Verlauf der Corona-Rezession nicht. Denn die Unternehmenswelt wird am Ende des Tunnels anders ausschauen als noch vor einem Jahr.

Die Corona-Krise beschleunigt nicht nur die digitale Transformation bzw. den Einsatz von virtuellen Meetings aus dem Homeoffice. Vielmehr erfolgt jetzt eine Strukturbereinigung im Zeitraffer. Unternehmen, die sich rasch anpassen können, gewinnen, während Unternehmen, die sich treiben lassen, untergehen. Grösse ist dabei kein Erfolgsfaktor, gefragt ist Agilität.

Mikroökonomisch sind die meisten Unternehmen einem K-förmigen Verlauf ausgesetzt. Nach einer signifikanten Umsatzeinbusse haben sie es nun selbst in der Hand, ob ihre Entwicklung nach oben oder nach unten zeigt. Dabei sitzen die Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder im Driver’s Seat. Unternehmen, die sich ausschliesslich mit Restrukturierungsmassnahmen befassen, werden wohl verlieren. Jene, welche die Kraft haben, Business Opportunitäten zu adressieren, gewinnen.

Wir stellen immer wieder fest, wie neue Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder mit ihrer Out-of-the-Box Denkweise insbesondere während den ersten zwei Jahren erfolgsentscheidende Impulse setzen können. Eigentlich ist es fahrlässig, in einer Zeit fundamentaler Veränderungen den Geschäftserfolg dem Zufall einer Blutauffrischung zu überlassen. Vielmehr gilt es, heterogene Führungsteams zu installieren, welche ihr Geschäftsmodell laufend hinterfragen und die Unternehmenstransformation zu einer Kernkompetenz entwickeln.

Angesichts der Komplexität der mannigfaltigen Veränderungen der Konsumentenbedürfnisse und der gesamten Supply-Chain reichen ein erfahrener Verwaltungsratspräsident und ein smarter CEO nicht mehr aus. Hierarchisches Denken mit «mein, dein, unter und über mir» ist out und «Silo-Denken» ein Unwort. Vielmehr gilt es, in Teams zu operieren und die Schwarmintelligenz eines Unternehmens zu nutzen. Richtig gesteuert, bringt diese nicht nur die besten Entscheide hervor, sondern schafft auch den Buy-In für die Unternehmenstransformation.

Schnellboote booten Frachter aus – jetzt braucht es heterogene, agile Teams an der Spitze.

Die Positionsprofile für die Mitglieder von Verwaltungsräten und Geschäftsleitungen ändern sich entsprechend – nicht erst seit Corona, sondern jetzt umso akzentuierter. Gesucht werden integrative, begeisterungsfähige Persönlichkeiten mit Drive. Statt Branchenerfahrung rückt das schnelle Durchdringen von Geschäftsmodellen in den Vordergrund. Gefragt sind nicht Alphatierchen, sondern Spielertrainer, welche sich durch die Komplexität der Aufgabe und nicht durch die Anzahl Direktunterstellter definieren. Gerade diese Entwicklung schafft die Basis für mehr Gender Diversity an der Spitze.

Es gibt einige Unternehmen, die während der Krise richtig Gas geben, neue Geschäftsmodelle erarbeiten und den Transformationsprozess beschleunigen, um aus der Pole-Position in den bevorstehenden Aufschwung zu starten. Hierfür einige positive Beispiele:

  • Eine Geschäftsleitung hat interdisziplinäre Teams mit Mitgliedern aus allen Hierarchieebenen gebildet, um Geschäftsopportunitäten zu eruieren. Dies mit dem Ziel, die Krise zu nutzen, um die Marktführerschaft zu erreichen.
  • Ein inhabergeführtes Unternehmen hat in Deutschland ein Entwicklungszentrum eröffnet, in welchem es die besten Köpfe der angeschlagenen Automobilbranche aufnimmt, um mit ihnen revolutionäre Neuentwicklungen zu realisieren.
  • Ein traditionelles Industrieunternehmen, das schon vor der Krise rote Zahlen geschrieben hat, schuf mit neuen Produkten ein B2C-Portal und konnte so – trotz rigorosen Umsatzeinbruchs – das Unternehmensergebnis signifikant verbessern.
  • Und in eigener Sache: Witena hat sich Anfang November mit zwei neuen Partnern verstärkt, weil wir uns als Executive Search Boutique seit Jahren mit den Kern-Themen «Business Transformation» und «Diversity» befassen und Unternehmen mit den richtigen Teams an der Spitze zum nachhaltigen Erfolg verhelfen. Diese Denkweise und Erfahrung sind derzeit sehr gefragt.

Die Corona-Krise wird nicht nur als gesellschaftliche und wirtschaftliche Zäsur in Erinnerung bleiben. Sie ist auch ein Brandbeschleuniger für die Veränderung von Machtverhältnissen, für Strukturbereinigungen in den einzelnen Branchen und für den Durchbruch von neuen Geschäftsmodellen. Sie beschleunigt die digitale Transformation und läutet das Zeitalter agilen Denkens und agiler Organisationsformen ein. Heterogenität an der Spitze bzw. in den Projektteams wird zum Erfolgsfaktor.

«Business Transformation» und «Diversity» sind unsere Kernthemen: Als agile, dynamische Schweizer Executive Search Boutique mit integriertem Leadership Consulting wollen wir Mitverantwortung für die erfolgreiche Weiterentwicklung von Unternehmen im digitalen Zeitalter übernehmen. Mit Begeisterung und Kompetenz steht Ihnen Witena als Sparringspartnerin zur Seite, um Sie in der Weiterentwicklung Ihres Unternehmens zu unterstützen.